Die Sierra de la Albera ist ein Gebirgszug am östlichen Rand der Pyrenäen. Sie trennt die Empordà- von der Roussillon-Ebene und ihr Gebirgskamm bildet seit dem Pyrenäenfrieden von 1659 die Grenzlinie zwischen Frankreich und Spanien.
La Albera stellt eine hochwertige ökologische und landschaftliche Einheit dar, wo sich der Übergang von den charakteristischen Arten des pyrenäischen Hochgebirges zu den typisch mediterranen Arten beobachten lässt. Diese Region wurde 1986 als Naturgebiet von nationaler Bedeutung ausgewiesen und umfasst eine Fläche von 4.207 Hektar.
Später wurden zwei Teilreservate innerhalb dieses Naturgebietes eingerichtet: das Teilnaturreservat im Quellgebiet des Flusses Orlina von 384 ha zum Schutz des Pflanzenbestandes, vor allem des Buchenwaldes und das Teilnaturreservat Valle de Sant Quirze von 585 ha zum Schutz der mediterranen Landschildkröte.
La Albera, Banyuls. Foto: Lluís Català
VEGETATION – EINZIGARTIGE PFLANZEN- UND TIERWELT
Wildschwein und Frischlinge. Foto: Jaume Justafré
Es gibt bedeutende Unterschiede zwischen dem östlichen und dem westlichen Areal. Das Areal Requesens-Baussitges weist feuchtere und höher gelegene Gegenden mit einer überwältigenden Vegetation auf: u.a. Kork- und Steineichen und Kastanienbäume Das Areal von Baussitges umfasst das obere Tal des Flusses Orlina, wo die östlichsten Buchenbestände der Halbinsel existieren.
Im Gegensatz dazu ist das Gebiet von Sant Quirze de Colera typisch mediterran geprägt, dem bedauerlicherweise durch Waldbrände stark zugesetzt wurde.
Im Naturpark kommen diverse, unter Naturschutz stehende Pflanzenarten vor. Erwähnenswert sind zwei Bäume: die Eibe und die Stechpalme. Eine weitere Besonderheit unter den Pflanzenarten sind die Orchideen.
Die am meisten geschätzte Tierart in La Albera ist die mediterrane Schildkröte. Das östliche Gebiet ist der einzige Ort auf der Halbinsel, wo dieses Reptil vorkommt, dessen Bestand ein vom Aussterben bedrohtes Relikt ist.
Eine Besonderheit ist die große Vielfalt von Fledermäusen, die in dieser Gegend leben, und von Greifvögeln, allen voran Steinadlern, Habichtsadlern und Uhus. Unter den Fleischfressern kommen neben dem Fuchs auch Steinmarder, Mauswiesel, Kleinfleck-Ginsterkatzen und Wildkatzen vor.
LÄNDLICHES ERBE
Das Massiv La Albera war, da es die flachsten Hügel und Berge der ganzen Pyrenäen aufweist, schon immer ein Durchgangsbereich. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich an seinen Südhängen eine der bedeutendsten Konzentrationen Megalithbauten von Katalonien befindet.
An der Grenzlinie zu Frankreich liegen die Ruinen des ehemaligen Klosters Santa Maria de Panissars (11. Jahrhundert) und neuere archäologische Ausgrabungen haben Überreste der Römerstraße aufgedeckt.
Die Region weist ein reiches Erbe romanischer Kunst auf. Das beeindruckendste Bauwerk ist das ehemalige Benediktinerkloster Sant Quirze de Colera. Ganz in der Nähe steht die alte Pfarrkirche Santa Maria de Colera, ebenfalls romanisch und alles im Gemeindegebiet von Rabós.
Im Gemeindegebiet von La Jonquera befinden sich die Reste der Burg Rocabertí und ganz in der Nähe das Sanktuarium Santa Maria de Requesens, eine volkstümliche Verehrungsstätte. Darüber hinaus sind die Herrenhäuser in den Dörfern, wie Can Laporta in La Jonquera oder das Haus des Marquis Camps in Espolla, wunderschöne Beispiele der volkstümlichen Architektur.
Benediktinerkloster von Sant Quirze de Colera. Foto: Jaume Justafré
GEMEINDEN IM NATURSCHUTZGEBIET
Im Naturpark befinden sich die Gemeinden Espolla, La Jonquera und Rabós d’Empordà die alle in der Provinz von Girona liegen.
WEGE, PFADE UND SONSTIGES
Das ganze Gebiet ist von Wegen und Pfaden durchzogen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad abgewandert werden können und auf denen es megalithische Bauten und die Landschaften von Sant Quirze de Colera und Requesens zu erkunden gibt. Sehenswert ist außerdem das Schildkröten-Reproduktionszentrum von La Albera.
EINRICHTUNGEN UND NÄHERE INFORMATIONEN
Im Naturschutzgebiet gibt es folgende Einrichtungen:
- Aktivitäten zur Umwelterziehung
- Parkplatz
- Picknickareal
- Besucherzentrum
- Gekennzeichnete Wege
- Informationsmaterial
- Informationstafeln
- Führungen
Parkverwaltung und Informationszentrum
Rectoria Vella. C. Amadeu Sudrià 3
17753 Espolla, Girona
T. 972 545 079
Informationszentrum und Dauerausstellung
Can Laporta. C. Major 2
17700 La Jonquera, Girona
T. 972 555 713
Quellen: Informationen erhalten von ACER. Associació per a la Conservació de l’Entorn i la Recerca; und aus www.gencat.cat, www.empordaturisme.cat, www.tortugues.cat und Wikipedia.